Bauwerke

Pilgerkirche der heiligen Anna

Tannaberk
Kirche Barock

Zum Zentrum der Ehrung der heiligen Anna auf dem Gebiet des Böhmerwaldes und des Bayrischen Waldes wurde ab Beginn des 18. Jahrhunderts die Pilgerkirche der heiligen Anna auf dem Tannaberg, nordöstlich von der Gemeinde Hájek gelegen. Das auslösende Wunder ereignete sich am 25. Juli 1703. Der Neumarker Kantor und Orgelspieler Franz Peyer litt an Trübsinn und Depressionen. Bei einem Spaziergang auf den nicht weit entfernten Tannaberk erschien ihm am frühen Abend zum Namenstag der heiligen Anna am Himmel ein wunderliches Leuchten, das die umliegende Landschaft mit einem klaren Licht in Farbe tauchte und seine Leiden verschwanden. Franz Peyer ließ auf dem Berggipfel eine kleine Holzkapelle erbauen. Die Kunde von dem Wunder verbreitete sich rasch in Böhmen und Bayern und Pilger aus dem Umland begannen die St. Anna-Kapelle aufzusuchen. Viele Menschen fanden dort Genesung oder wurden vor dem Tode gerettet und der Ruhm des Ortes wuchs weiter. Nachrichten über das Tannaberker Wunder brachte Peyers Sohn Anton in das Klattauer Jesuitenkolleg. Im Jahr 1712 begannen Bauarbeiten an einer neuen Pilgerkirche. Die Klattauer Jesuiten bestellten den Baumeister Gilmetti aus Nýrsko. Für den Bau der Pilgerkirche auf dem Tannaberk brauchte er fünf Jahre (1712–1717). Gilmetti schuf hier eines seiner originellsten Bauwerke. Die Verwalter des Kauther Herrschaftsgutes, die Grafen Stadion aus Tannhausen, ließen im Jahr 1723 auf dem Tannaberg ein Pilgerhaus erbauen. Noch in den Jahren 1725–1727 verliefen Arbeiten am Interieur der Kirche, insbesondere die Freskenmalerei. Im Jahr 1740 übernahm die Kouter Herrschaftlichkeit das Patronat über der Kirche, im Jahr 1747 wurde Tannaberk zu einer Pfarrei.

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