Bauwerke

Pilgerkirche des heiligen Johannes von Nepomuk

Nepomuck
Kirche Barock

Die Kirche des heiligen Johannes von Nepomuk wurde an der Stelle des angenommenen Geburtsortes dieses Heiligen gebaut und in der Zeit des Barock wurde sie zum Ziel zahlreicher Pilger. Der heilige Johannes von Nepomuk (ca. 1340–1393) wurde in Pomuk geboren, er ist am 20. März 1393 als Märtyrer gestorben, im Jahr 1721 wurde er selig und anschließend im Jahr 1729 auch heilig gesprochen.

Die Kirche des heiligen Johannes im Geburtsort von Johannes entstand bereits vor seiner Heiligsprechung. In den Jahren 1639–1660 ließen diese der Inhaber der Grünberger Herrschaft Franz Matthias von Sternberg und seine Frau Ludmila Kavková von Říčany über „Johannes Wiege“ erbauen. Die Kirche, die damals noch dem Heiligen Johannes dem Täufer gewidmet war, brannte bei einem Stadtbrand im Jahr 1686 ab und wurde zwei Jahre später wieder aufgebaut. Nach der Heiligsprechung 1729 konnte die ursprüngliche Kirche den Bedürfnissen der steigenden Menge an Pilgern nicht mehr gerecht werden. Der Pilgerverkehr hatte seinen Höhepunkt immer im Mai um den Namenstag des heiligen Johannes von Nepomuk herum (16. Mai). Der neue Besitzer des Herrschaftsgutes Adolf Bernard von Martinitz begann 1734 den Bau einer neuen Barockkirche nach dem Entwurf von Kilián Ignác Dientzenhofer, die dem Heiligen Johannes dem Täufer und Johannes von Nepomuk geweiht war. Es handelt sich um einen zentralisierenden Bau, gebaut auf dem Grundriss eines lateinischen Kreuzes mit dominanter dreiachsiger Stirnseite, von zwei Türmen gerahmt, wo außer dem Renaissanceportal auch zwei Seitennischen mit Figuren des heiligen Franz und Dominik die Aufmerksamkeit fesseln. An der Spitze des Giebels ist ein gemeißeltes vergoldetes Motiv der Zunge des heiligen Johannes von Nepomuk im Heiligenschein installiert. Im Jahr 1767 wurde das größte und dominanteste Inventarteil der Innenausstattung angeschafft – der barocke Baldachin über dem zentralen Altar des heiligen Nepomuk, der an der Stelle von Johannes’ Wiege steht und durch eine silberne Heiligenfigur abgeschlossen ist, ähnlich als in der Prager Kathedrale. Zu weitreichenden baulichen Veränderungen der Kirche kam es erst in den Jahren 1878–1879. Das Innere der Kirche verlor definitiv sein barockes Antlitz.

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