Bauwerke

Kapelle der Offenbarung der Klattauer Mutter Gottes (sog. Chaloupka)

Klatovy
Kapelle Barock

Berühmtheit in Mitteleuropa erlangte das Gnadenbild der Jungfrau Maria von Klatovy. Um die Mitte des 17. Jahrhunderts brachte der Italiener Bartolomeo Rizzolti eine Variante (keineswegs eine genaue Kopie) des Gnadenbildes aus der italienischen Stadt Re bei Novara nach Klatovy. Das Bild erbte nach seinem Tod seine Ziehtochter, die mit dem hiesigen Schuster Ondřej (Andreas) Hirschberger, der das Haus auf dem Platz der heutigen Kapelle genannt „Chaloupka“ am nordöstlichen Stadtrand bewohnte, verheiratet war. Ihr Gewerbe lief immer schlechter und die einzige Lösung dieser Situation schien der Verkauf des Bildes. Am 8. Juli 1685 geschah in ihrem Haus ein Wunder, als Freunde, die gekommen waren, um sich von dem Bild zu verabschieden, auf der Stirn der Madonna blutigen Schweiß erblickten. Der Klattauer Dekan veranlasste die Verlegung des Bildes in die Dekanatskirche Mariä Geburt und es begann die Untersuchung des Wunders. Erzbischof Johann Friedrich Reichsgraf von Waldstein (Jan Bedřich z Valdštejna) bewilligte noch im selben Jahr die öffentliche Verehrung des Bildes. Das Bild befindet sich seitdem auf dem Hauptaltar und an Wochentagen wird nur eine Replik ausgestellt. Die zahlreichen Kopien des Bildes finden wir in ganz Böhmen. Die Echtheit des Wunders wurde durch eine Kirchenkommission untersucht und nach ihrer positiven Stellungnahme wurde das Bild als wundertätig anerkannt und während einer Festprozession wurde es am 23. September 1685 in die Pfarrkirche getragen, die dann zur Wallfahrtskirche wurde. Die Jungfrau Maria von Klattau wurde durch zahlreiche Wunder berühmt und um das Bild in Klatovy zu sehen, machten sich viele Prozessionen auf den Weg dorthin.

Im Laufe der Zeit nutzte Klatovy das verbreitete Gerücht über das marianische Wunderbild wirtschaftlich aus. Dies begründete die Tradition der Stadt als bedeutende Wallfahrtstätte. In Zusammenhang mit den wundertätigen Ereignissen wurde schon 1686 das Haus, in dem es dazu kam, in eine einfache Barockkapelle, genannt Chaloupka, mit einer Freske an der westlichen Frontseite und mit einem Barockaltar (datiert vom Jahr 1686) umgebaut. Im Jahr 1725 wurde an der Kapelle Chaloupka dank der Anna-Theresia-Fuchs-Stiftung ein kleines Spital gebaut.

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